2
Apr
2014

Der Ton macht die Musik oder doch die Wortwahl?

Eine liebe Freundin hat mich mit ihren Eindrücken auf die Idee dieses Beitrags gebracht.

In den letzten Wochen hat man ja des öfteren Dokus über Menschen mit Behinderungen gesehen, was ja im ersten Moment durchaus löblich ist..Was aber stets einen schalen Beigeschmack hatte, war die oftmals mitleidserregende Wortwahl in den Kommentaren.
Beispiele :

"Sie meistert tapfer ihr Schicksal"
"Er leidet an XY"
"Ihre Welt ist stumm"
"Er ist an den Rollstuhl gefesselt"..

Da kommt wirklich Freude auf, wenn man sowas liest, oder?
Nein? Jetzt echt nicht? Stimmt, geht mir genauso..

Wenn man als nichtbehinderter Journalist sich mit dem Thema Behinderung beschäftig, dann würde ich mir wünschen, dass er/sie wesentlich unvoreingenommener an die Sache herangeht und nicht beim Schreiben Bilder im Kopf hat, die eher Ähnlichkeiten haben, mit den Zuständen in "handelsüblichen" Waisenhäusern, die man aus den Romanen von Charles Dickens kennt..

Ich muss keine Schwefelhölzer verkaufen, um meinen Lebensunterhalt zu verdienen, dafür gibt es inzwischen barrierefreie Büros mit Internetanschluss, noch leide ich..und zum Lachen gehe ich auch nicht in den Keller ( mein Fahrstuhl fährt ohnehin nur bis ins Erdgeschoss.)
Und an den Rollstuhl wäre ich nur dann gefesselt, wenn ich einen SM-Fetisch hätte und selbst dann würde ich sicherlich nicht den Rollstuhl als "Ort der gewünschten Verschnürung" wählen.

Journalismus möchte informieren, für Quoten oder gute Verkaufszahlen sorgen, alles gut und schön..
Aber durch solche Phrasen wird ein vollkommen falsches Bild erzeugt. Okay, es gibt sicherlich den einen oder anderen Behinderten, der nach aussen hin so wirkt und über sich spricht, als wäre er das Leiden Christi in Flaschen abgefüllt..

aber das hat nichts mit der Behinderung zu tun, sondern ist eine hauseigene Einstellung, bei der das Handicap höchstens als eine Art Verstärker dient.
Hätte derjenige keine Behinderung, dann wäre sein Leben nicht automatisch besser und die spezielle "Flaschenabfüllung" würde es dann trotzdem geben, nur eben mit einem anderen Inhalt ( Politik, Religion, Staat, oder Bayern München ist schon wieder Deutscher Meister..;-)..es gibt also genug Ersatzthemen, die man stattdessen wählen kann)

Falls dies also ein Journalist lesen sollte: Bitte vielleicht einmal darüber nachdenken, ob man diese Phrasen nicht in Zukunft sein lassen könnte..weil sie es den Behinderten nicht grade einfach machen, solche Worte suggerieren nun mal ein permanentes Leiden, und nur der Tod scheint die Rettung zu bringen..Das wird aber dann ziemlich doof, wenn man Atheist ist...;-)

Es nervt doch auch sicherlich den einen oder anderen aus der Zunft, falls er mal beim Zappen bei "Bauer sucht Frau" landen sollte und dann dort diese unsäglichen Adjektive wie: "der fidele Fischwirt" oder "der verliebte Schweinebauer" sich anhören muss..
..wer denkt sich eigentlich sowas aus? Und vor allem, auf welcher Journalisten-Schule lernt man sowas? Wenn dort nebenher noch Tannenbäume und Buchsbaumhecken gezüchtet werden, dann habe ich keine weiteren Fragen mehr...;-)
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5
Mrz
2014

Gott - ein Versuch..

..warum ein Versuch..nun weil ich keine liturgisch-frömmige Abhandlung über ihn und sein Wirken schreiben möchte, genausowenig soll es eine Abrechnung sein..sondern einfach nur was ich dabei fühle..für sehr viele ist er nicht existent, nicht greifbar, nur ein Produkt einer kollektiven Illusion..vielleicht..
Aber ist diese konsequente Ablehnung seiner Existenz, zusammen mit dem sturen Festhalten an einer rein wissenschaftlichen Sichtweise der Welt, nicht auch ein Glaube?

aber wenn man den naturwissenschaftlichen Betrachtungsmaßstab ansetzt, dann muss doch die Frage erlaubt sein, warum wurde dann die Möglichkeit geschaffen, dass es im menschlichen Geist einen Ort gibt, der es zulässt, dass man ihn wahrnehmen kann. Wenn es ihn wirklich nicht gäbe, warum spüren manche ihn dann und zwar besonders in den Momenten, wo wir uns verlassen, hilflos und ohnmächtig fühlen..vielleicht weil unser menschlicher Geist etwas Hoffnungsvolles braucht, um weiterzumachen..aber warum erschafft unser Geist dann diese Gedanken an ihn, wenn es ihn eigentlich gar nicht geben dürfte..

Es geht mir nicht darum zu missionieren..ich habe auch keine ihn entlastende Erklärung, warum er Krieg, Not und Katastrophen zulässt..genausowenig verstehe ich die zum himmelschreiende Einstellung von Kreationisten oder Fundamentalisten...oder warum er beispielsweise meinem Vater nicht geholfen hat, ihn von seinem Krebs zu befreien, sondern ihn einfach sterben liess..
wobei nein, einfach sterben lassen, das wäre im Nachhinein ungerecht formuliert..

nein mein Vater starb mit Würde und es war eine Erlösung am Ende..und ich glaube, dass ich zumindest einen winzigen Teil durch meinen Glauben dazu beigetragen habe, dass es so geschehen ist..

Anfangs kurz nach der Diagnose war mein Glauben besonders stark, er war sogar so naiv konstruiert, dass ich dachte, wenn ich nur fest für seine Genesung bete, dann würde ein Wunder geschehen..wobei..nein, gebetet habe ich das letzte Mal, als ich 5 oder 6 war..ich hab damit aufgehört, weil ich die Vorstellung hatte, dass er da oben am Tag millionen Mal das Vaterunser oder andere bekannte Gebete ständig hören musste..und ich dachte, dass ihn das wohl auf die Dauer schrecklich langweilen könnte..also erzählte ich ihm von meinen Erlebnissen..ok eigentlich auch eine blöde Idee auf den ersten Blick, denn es gibt ja den Spruch, "Der liebe Gott sieht alles.."

also sieht er ja auch, was ich erlebe..aber ich dachte mir, wenn ich dazu meinen "Senf" also meine Ansicht, bzw. meine Meinung dazu geben würde, dann hätte er da oben vielleicht ein wenig Abwechslung..

Und ich redete über die Krankheit meines Vaters, bat wirklich inständig um Heilung und dabei hatte ich solche Angst, malte mir ein trostloses Szenario aus, wie denn beispielsweise Weihnachten ohne ihn sei..ich hoffte so sehr auf ein Wunder...und es kam ein Wunder, eigentlich waren es sogar ein paar, wenn auch nur ganz kleine..er hat 15 Monate mit dem Bauchspeicheldrüsenkrebs gelebt ( die Ärzte gaben ihm höchstens 3 Monate ), hatte nie wirklich Schmerzen, und er hat Weihnachten noch erlebt, welches wir nach ganz vielen Jahren wieder komplett als Familie gefeiert haben..und in der Silvesternacht hat er zuerst noch mit meiner Mutter gesprochen, hat sich von ihr verabschiedet..und dann später in der Nacht hörte sie, wie er zu ihm redete..und das war ungewöhnlich, da mein Vater keine gute Erinnerungen an ihn hatte, wurden doch er und seine Geschwister regelmässig nach dem Gottesdienst gezüchtigt..aber er machte seinen Frieden mit ihm und bat, dass er gehen durfte...und ungefähr 8 Stunden später schlief er für immer ein..und obwohl ich vorher solch eine Angst vor eben diesem Moment hatte und auch vor dem, was ich dann im Anschluss befürchtete..es traf nichts ein..

im Gegenteil, es war eine Erleichterung, ein Gefühl "Jetzt hat er es geschafft"..keine bleierne Schwere, kein zerfressender Schmerz, denn durch die 15 Monate hatten wir genug Zeit, Vieles zu klären, Dinge zu sagen, über die Jahrzehnte geschwiegen wurde, trotz dieser schrecklichen Diagnose war trotzdem soviel Liebe und gegenseitiges Haltgeben da, dass ich fest davon überzeugt bin, dass er da oben seine Hände im Spiel hatte..

Ich weiss, das klingt alles nach einer sehr kindlichen Sichtweise, obwohl ich schon jenseits der 40 bin..aber ich möchte mir dieses innere Kind bewahren, weil ich soviele nahezu tagtäglich erlebe, die nicht mehr wirklich das Leben als solches spüren, die Neugier ,Kreativität und Freundschaften primär über social networks und den verschiedensten Apps definieren. Oder sie haben soviele Ängste in verschiensten Ausprägungen, haben Mauern gebaut, trauen weder sich noch anderen..erwarten viel, sind aber selber kaum bereit, etwas zurückzugeben..
Aber sind die Angst vor der Angst und der innere Mauerbau nicht eine viel schlimmere Illusion als der Glaube?

Muss man sich immer zuerst selber wehtun, um sich überhaupt wahrnehmen zu können..manchmal ist das sicherlich nötig..grade dann in den Momenten, wenn man gewillt ist, dem bisherigen Lebensweg eine völlig neue Richtung zu geben..Aber wenn man davon überzeugt ist, dass die eigene Wahrnehmung nur dann erst stattfinden kann, wenn zuvor eine schmerzvolle Situation erlebt wurde ( egal ob nun von aussen, oder bewusst selber erzeugt ), dann ist das - meiner Meinung nach - nicht im Sinne des "Erbauers".. what about love?

Jetzt nicht nur die Liebe zu anderen, sondern grade die Liebe zu sich selber?..Mein Gott, die Liebe ist doch die "beste Nummer"von ihm da oben..er hat sich schon was dabei gedacht, als er sie erfunden hatte..ich denke mal nicht, dass sie nur aus einer Sektlaune heraus auf einer Betriebsfeier mit den 4 Evangelisten und Maria Magdalena entstanden ist..

Und wenn ich bedenke, was diese Liebe schon alles aushalten musste, es gab ihretwegen Kämpfe, Kriege etc..und nicht zu vergessen, war sie oft Mittelpunkt unzähliger, unsäglicher Schmalzlieder, die teilweise so triefig waren, dass selbst er da oben diese nur mit Ohropax ertragen konnte..

Aber es gab auch wunderschöne Beweise ihrer Existenz, wie zum Beispiel das Taj Mahal, ein wunderschönes Zeichen aus Stein für die Ewigkeit..oder aber aus der heutigen Zeit: diese wunderschönen Fotos mit dem Mann im rosafarbenen Tutu..

Man kann vielleicht Gott aus seinem eigenen Leben verbannen..aber wenn sich verbietet zu lieben ( ob nun sich oder andere ), weil man denkt, die Liebe sei eine Nummer zu gross, weil zuviel Arbeit, Erwartungen oder Zwänge damit verbunden werden, dann hat man - glaube ich - den eigentlichen Begriff von Liebe nicht verstanden..und wenn man es schafft, sie wirklich zu verstehen, dann fällt es auch nicht schwer, Gott zulassen zu können, vielleicht nicht mal unbedingt für sich, aber zumindest für andere..

Gute Nacht...!
312 mal gelesen

24
Feb
2014

Bedienungsanleitung

Wie begnet man einem Behinderten, wie verhält man sich..ok im ersten Moment klingt diese Fragestellung merkwürdig, weil man natürlich antworten könnte "Ganz normal halt, was soll die Frage?"

Aber ich merke schon, dass manche beim ersten "Kontakt" ( grins also ähnlich wie beim ersten Treffen zwischen Erdlingen und Aliens ) durchaus Berührungsängste haben.
Aber halb so wild..es herrscht natürlich oftmals das Klischee, dass Behinderte besonders empfindlich seien und man sie deswegen besonders vorsichtig behandeln sollte..ich halte das für keine gute Idee..naja es ist halt so..dass Du als gehandicappte oftmals den Satz zu hören kriegst "ich bewundere Dich oder dass, was Du tust"..

Das ist sicherlich ganz lieb und ehrlich gemeint, aber wie soll ich sagen..ich bin geburtsbehindert und egal was ich in meinem Leben gemacht habe, ob nun Abitur, Studium, Führerschein. Das wurde so sehr bewundert, dass ich manchmal das Gefühl hatte, jetzt kommt gleich eine High-School-Marching Band und spielt dazu die Titelmelodie des "Der General"-Putzmittel-Werbespots ( heisst im Original wohl "Stars and Stripes" ).

Für mich waren diese "Errungenschaften" nichts "Bohei-Würdiges", weil ja vor mir schon Millionen von Menschen u.a. den Führerschein gemacht haben, aber die meisten von denen waren nicht gehandicapped...in dem Zusammenhang verstehe ich auch nicht Klatschen bei der Landung eines Flugzeugs, ich tröte ja auch keinem Busfahrer eine Wuwuzela ins Gesicht, schmeisse Konfetti und rufe "Horst-Günther ich bewundere Dich in Deiner Funktion als Busfahrer auf der Strecke zwischen Bramsche und Osnabrück"
;-)..

Nicht falsch verstehen, ich freue mich durchaus, wenn ich bewundert werde, aber für mich hörte sich das so an, als würde man mir nicht mal die alltäglichsten Dinge zutrauen....wobei sich das langsam bessert..und trotz beginnender Faltenbildung und dem einen oder anderen Knarzen in den Knochen muss ich echt sagen, dass das Älterwerden gar nicht so schlecht ist, da man die Gelassenheit entwickeln kann, mit alten Dämonen und Illusionen seinen Frieden zu machen.

In dem Zusammenhang hat mir vor kurzem ein sehr lieber und wichtiger Freund einen bedeutungsvollen Satz gesendet "Erst wenn Du weisst, wer Du NICHT bist, weisst Du, wer Du bist"..Genialer Satz, der zwar auf den ersten Blick frustrierend klingt, aber auf lange Sicht erspart er einem wertvolle Zeit!

Ich weiss jetzt und habe vor allen Dingen akzeptiert, dass ich vom Äusseren- aber auch vom Inneren her, nie so sein werde, wie andere, ..und es wird auch immer wieder Momente geben, in denen ich diese Tatsache verfluche, beispielsweise wenn ich einen Ort besuchen möchte, der nicht rollstuhlgerecht ist..
Selbst wenn aber von einem auf den anderen Moment die Welt barrierefrei wäre, dann würde ich irgendwas anderes finden, was mich dann nervt oder anpisst..Genervt sein in "erträglichen Dosen" ist ganz gut, weil es zum Nachdenken anregt und somit Raum für Lösungen anbietet.;-)

Und ich weiss auch, dass vielleicht nicht Myriaden an Menschen mich kennenlernen möchten, egal ob nun auf freundschaftlicher oder partnerschaftlicher Basis, aber die, die das wollen sind schon besondere Menschen, weil sie nicht an Oberflächlichkeiten oder stereotypen Schönheitsidealen interessiert sind. Und eben das macht sie zu besonderen Menschen..und räusper...mich dann irgendwie auch..Wobei ich natürlich schon mal oberflächlich und zickig sein kann, ist aber nicht wirklich meine Grundhaltung..aber ich bin furchtbar schadenfroh..haut sich einer mal das Köpfchen an oder macht einen tollen Versprecher..zack liege ich im Eck und kugel mich..

Darüber hinaus trägt meine Behinderung auch zu unfreiwilliger Komik bisweilen bei, weil es immer wieder Momente gibt, in denen Menschen sehr angestrengt nachdenken, nur um in einer Konversation mit mir die Verben der Bewegungsrichtung ( gehen, laufen, rennen ) vermeiden wollen, weil sie befürchten, ich brech dann in Tränen aus..dem ist wirklich nicht so, denn auch ein Blinder sagt ja auch hin und wieder "Ich schau mal nach"..;-)


Oder aber wenn ich im Restaurant bin und es gibt Buffet und jemand bietet mir an, was von dort zu holen mit den Worten "Bleib ruhig sitzen, ich hol Dir was" und dann plötzlich kreidebleich wird, weil er "sitzen bleiben" gesagt hat..Mich amüsiert das sehr und ich bin da auch niemanden böse, weil es zeigt, dass der Rollstuhl nicht mehr wahrgenopmmen wird, also ist das dann eigentlich eine win-win Situation für beide..

Mit anderen Worten, ich habe jetzt aufgrund meines Rollstuhls kein passendes Vokabular mir anngeeignet..denn wenn ich sagen würde "ich roll jetzt in die Stadt zum Einkaufen" (anstatt "gehen")
dann hat das doch Ähnlichkeit mit dem Witz, bei dem eine sehr beleibte Frau in eine Konditorei kommt und zur Verkäuferin sagt "Ich möchte gerne Rumkugeln" worauf dann die Verkäuferin entsetzt sagt "aber nicht in unserem Laden!"...;-)

Am skurrilsten wird es dann, wenn ich in dritter Person angesprochen werde, meist machen das ältere Herrschaften, jenseits der 60..eine ehemalige Mitarbeiterin unseres örtlichen Getränkehandels hat mich immer gefragt "Hallo, was bekommt sie denn?".. anfangs habe ich mich immer mehrfach umgedreht, wen sie denn gemeint haben könnte, aber da war niemand anderes im Laden....also habe ich geantwortet "sie bekommt einen Kasten Cola light, und wenn die Mitarbeiterin so lieb wäre, ihr diesen Kasten in den Kofferraum zu stellen, würde sie sich freuen.." ;-)

Oder aber wenn Menschen gaaaanz laaangsam und gaanz laut mit mir sprechen, weil sie vielleicht denken "wenn sie es schon mit den Beinen hat, dann hat sie es vielleicht auch mit den Ohren"

Es gibt nur drei Dinge, die ich nicht so prickelnd finde, zum einen ist es das, wenn ich eine Einkaufsbegleitung habe und beispielsweise in einem Klamottenladen wird diese dann gefragt, welche Grösse ich hätte, obwohl ich grade mal 40 cm Luftlinie von meiner Begleitung entfernt bin..

Und dann noch das sofortige Duzen von einer Person, die ich nicht kenne..

Und zum Schluss eben, wenn jemand auf einem Behindertenparkplatz parkt ohne "blaues Kärtle" auf dem Armaturenbrett..aber das hatte ich ja schon thematisiert..


Ok also zum Abschluss, wie geht man nun mit einem Behinderten um..nun ganz kurz und prägnant.."genauso, wie Du es Dir wünschst, dass man mit Dir umgeht"..ohne Bohei, mit einem bisweiligen Hang zur Selbstironie, mit Respekt und nicht sooo furchtbar ernst....mehr ist nicht nötig...dann klappts auch mit dem Nachbarn..zwinker..

Gute Nacht!!!

Grade wieder ein Erlebnis "reinbekommen". Disponent rief an und sagte "Frau XXX? Ich hab eine kleine Reklamation..SITZEN SIE GUT DAFÜR?" ( er weiss, dass ich im Rolli sitze ).ich hab geantwortet "Warten Sie Herr XX, ich hol nur schnell einen Stuhl.." .ich glaub, nach 5 Minuten war er fertig mit dem Entschuldigungsagen..der arme...aber diese Situation bekommt von mir trotzdem ein "Like"...herrlich...
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19
Feb
2014

Ich vermisse die Fähigkeit zu schlagen grade..

ok, ich weiss gestern habe ich mich über die friedliche Innenschau ausgelassen und das gilt auch weiterhin für mich, aber es gibt eben Momente, da fühle ich ganz stark meine Höhlenmenschenwurzeln, zumindest wünsche ich sie mir herbei..

Worum es geht? Nun ein sehr beliebtes Thema von mir: das Besetzen eines Behindertenparkplatzes von einer Person, die vielleicht gehirntechnisch eher übersichtlich talentiert ist ( früher sagte man doof dazu ), aber lauftechnisch locker durch jede Bundeswehrmusterung kommen würde..

Ich weiss, es passiert ja öfter mal, dass man nur ganz schnell was besorgen möchte, also stellt man sein Auto auf eine schöne grosse Fläche, welches mit einem netten Piktogramm versehen wurde, das ein anorektisches Strichmännchen in einem angedeuteten Stuhl mit Rädern zeigt. Das ist das Zeichen für einen Rollstuhlparkplatz und der Gesetzgeber hatte sogar die glorreiche Idee, dieses Piktogramm nicht nur in eine eingezeichnete Fläche auf dem Asphalt malen zu lassen..oh nein..er hat sogar eine gewisse Steuergeldersumme dafür aufgewendet, um auch entsprechende Schilder in einem schönen Marineblau und apartem Weiß mit selbigem Piktogramm aufstellen zu lassen.

Aber jetzt kommt das Problem..Diese ganze Piktogramm-Malerei ist dann Perlen vor die Säue, wenn der Wagenlenker/die Wagenlenkerin den Eindruck erweckt, als wäre sie in ihrem Verwandtschaftsgrad den Primaten um zwei Prozentpunkte näher, als der Rest der Parkplatzgemeinde..und selbst diese Vermutung wäre noch eine Beleidung für alle Cheetahs, Judys und Silberrücken weltweit..schliesslich habe hier noch keinen Orang Utan gesehen, der seinen Skoda auf einem solchen Parkplatz abgestellt hat.

Und deswegen würde ich gerne schlagen..aber ein Grossteil meiner Gene ist so fruchtbar harmoniesüchtig, was ich in solchen Momenten sehr bedauere und dann auch gerne meine Gene schlagen möchte....aber ich habe mir eine Zwischenlösung überlegt..da in den meisten Fällen auch noch jemand im Auto sitzt ( eben vielleicht um schneller die Flucht ergreifen zu können ), erlaube ich mir dann den Spass, mein schauspielerisches Talent unter Beweis zu stellen, in dem ich einen Blick aufsetze, der eine Best-Of-Mischung ist von: Clint Eastwood, Chucky, ET, Tilly aus der alten Palmolive Werbung und dem Wendler..

Da genügen 30 Sekunden durchdringender Blick schon...( habs mal gestoppt ) und schon fühlt sich derjenige so unwohl, dass er sich so schnell wie möglich lieber eine narkosefreie Darmspiegelung wünscht, weil das leichter zu ertragen ist...and the Oscar goes to ME..;-)...

Im Winter ist es dann auch interessant, denn da parken zwar kaum Chromagnon-Mann/Frau Nachfahren darauf..aber der Schneeräumdienst macht mir dann sehr gerne die Freude, dass wenn ich schon mit dem Rolli nicht so in die Berge kann ( ok eigentlich will ich das auch nicht, zu steil, zu kalt und mir fällt nachher bestimmt noch ein drittes Argument ein ) dann holen sie die Berge zu mir direkt neben mein Auto, denn sie räumen den Schnee so strategisch gekonnt, dass sie die weisse Pracht dann immer auf die Randparkplätze schieben und nun raten Sie mal, welche Parkplätze nun dann unpassierbar werden? Korrekt : die für Behinderte..( Sie sind echt gut beim Raten, muss man schon sagen..Keks gefällig? :-))
Eigentlich wird sehr gerne, sehr Vieles auf diese Plätze gestellt, was jetzt nicht unbedingt Ähnlichkeit hat mit einem Behindertenfahrzeug..Folgendes habe ich schon darauf gesehen

Schnee ( upps hatten wir doppelt muss einmal abgezogen werden)
Baufahrzeuge
Buden jedweder Art ( Weihnachten, Ostern, Weinfeste etc )
Sperrmüll
und der Knaller:
eine mobile Behindertentoilette ( mit anderen Worten, ich kann zwar nicht parken, aber dafür pinkeln..;-) )


Aber jetzt mal kurz ernsthaft. Ich -und natürlich einige andere- sind auf diese Parkplätze angewiesen, ich beispielsweise habe eine Ladehilfe, die mich so mobil macht, das ich meinen Rolli selber ein- und ausladen kann auf der Fahrerseite, ohne fremde Hilfe und dafür brauche ich nun mal diesen breiteren Parkplatz, weil ich nicht genügend Kraft habe, ihn durchs Schiebedach zu werfen..
;-)..da fällt mir ein, ich hab ja gar kein Schiebedach...also noch ein Grund mehr für meine Bitte, diese Parkplätze nicht zu benutzen..

Vielen Dank...
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18
Feb
2014

Das Senfglas allein zuhaus...

Alleinsein..wenn man das liest, oder ausspricht dann fröstelt es Dich vielleicht im ersten Augenblick. Aber ist es wirklich so schlimm? Warum haben soviele genau davor Angst, bzw. versuchen weitestgehend, diesen "Zustand" zu vermeiden?
Strenggenommen ist es dann ja so, dass man es ablehnt, mit sich selber Zeit zu verbringen..Warum? Findet man sich selber so langweilig und unspektakulär, das man immer jemand um sich braucht? Und wenn man sich vielleicht langweilig und unspektakulär findet, warum um alles in der Welt erwartet man dann von jemand anderen, das er/sie an Deiner Seite ist? Würdest Du gerne an der Seite von jemand sein wollen, der/die von sich behauptet, dass sie gar nicht gerne alleine ist und nur dann zum Leben erweckt, wenn sie jemand bei der Hand nimmt..

Denn darum geht es doch auch bei der Angst vor dem Alleinsein?
Warum sind die Freizeitgestaltungen "alleine kochen, alleine shoppen gehen, oder alleine ins Kino" so negativ besetzt..
Meist erhält man als Erklärung dazu die Antwort "Alleine macht das halt keinen Spass"..na grossartig, wenn das mal keine gewinnbringende Eigenwerbung ist..;-)..

Vielleicht kann man dem Ganzen den Schrecken nehmen, wenn man das Wort Alleinsein genauer betrachtet..
Im Grunde genommen ist es doch eine Abkürzung für Alles-in-einem-sein..dass heisst also Du hast eigentlich alles in Dir, damit Du selber ein Gefühl der Zufriedenheit erzeugen kannst UND ZWAR OHNE EINFLUSS VON AUSSEN...Natürlich ist das jetzt kein Aufruf, sämtliche sozialen Kontakte zu kappen, alles Hab und Gut zu verkaufen und mit dem E-Bike nach Tibet in ein Kloster zu radeln..darum geht es nicht...die tibetischen Klöster würden sich auch bedanken..selbst wenn man mal alleine sein sollte, davon hört die Welt nicht auf sich zu drehen und die Sonne wird auch wieder aufgehen, naja ok, in ungefähr 4 Miliarden Jahren würde ich für diese Aussage keine Gewähr mehr abgeben wollen, sollte Prof von Dithfurth recht haben mit dem "Sun-Bang", aber bis dahin wird sie aufgehen, das Leben also geht weiter....


Also warum mal nicht Zeit mit sich selber verbringen und damit meine ich nicht nur die Masturbations-Sessions zu einem Scarlett Johanssen -Clip oder einem Hugh Jackman-Film-Trailer.. das ist natürlich auch ok..aber vielleicht fängt man erst mal mit dem Kochen an oder von mir aus auch mit ausgiebiger Körperpflege, einem Museumsbesuch-etc..
Tut sich selber was Gutes..übt Nachsicht mit sich, lernt sich kennen, stellt fest, was man mag und was nicht..und vielleicht stellt man dabei auch fest, dass man selber gar nicht so übel ist.
Dass man sich oft verstellt oder sich selber vergisst, nur um anderen zu gefallen, und weil man hofft, dass der andere genau das gleiche für Dich tun würde..aber je mehr Du Dich von Deiner eigenen Authenzität entfernst, desto unglaubwürdiger wirst Du auch für andere...und je mehr Du an einer Person oder an einer Sache festhälst, desto grösser ist die Gefahr, dass Du sie verlierst..vielleicht hilft es fürs bessere Verständnis, wenn man sich in andere hineinversetzen könnte..Also stell Dir vor, Du kennst jemand, von dem Du weisst, der ist überhaupt nicht gerne allein und bei jedem Treffen ist er unglaublich bemüht um Dich und gibt Dir das Gefühl, ohne jemand an seiner Seite kann der eigentlich gar nicht existieren..möchtes Du mit genau so einer Person zusammen sein?

Mit jemanden Zeit verbringen, egal ob nur kurze Zeit oder über viele Jahre, sollte nie ein Trostpreis sein, sondern immer wieder ein Hauptgewinn, und vor allen Dingen, diese gemeinsame Zeit sollte nie eine Selbstverständlichkeit sein, oder noch schlimmer ein "sich aneinander gewöhnen"...

"Ich hab das Recht, mich zu mögen und mich gut zu finden" Dieser Satz hängt als Post-it an meinem Rechner..

Ja ja ich weiss, das klingt alles sehr nach "Chakka-Du schaffst es " Gebrabbel..aber ich lese so oft diese Sätze "Das Leben fickt mich jeden Tag, jetzt ficke ich zurück" oder diese fiesen Nachtret-Facebooksprüche die meist kommen, wenn jemand verlassen wurde, ist sicherlich alles ok..aber ich denke mal, wenn man mit sich die meiste Zeit über im Reinen ist, dann überlegt man sich das schon mit dem Nachtreten oder sogar Mobben..

Und mit sich im Reinen kann man hauptsächlich dann werden, wenn man mit sich selber alleine ist.beispielsweise ist es durchaus schon nachgewiesen, dass beispielsweise eine Meditation sehr dabei sehr hilfreich und heilsam sein kann..

Und lernen kann das wirklich jeder..Man muss sich nicht gleich hinsetzen und 12 Stunden still dasitzen und sich erzwungenermassen einen Wolf "ommen"...meine erste Meditationssession war grade mal 2 Minuten lang und das dreimal hinereinander..diese Innenschau ist wichtig..grade im Hinblick darauf, dass es immer wieder Phasen im Leben gibt, in denen man alleine ist..aber diese Phasen dauern ja nicht ewig..und zur Not gibt es dann noch zum Glück solche Portale wie dieses hier, auf dem man dann seine zwei Cent schreibenderweise in ein Senfglas werfen kann...;-)...


Gebt ab und zu mal dem Alleinsein eine Chance, das arme Ding hat diesen schlechten Ruf nicht verdient..;-)..und zum Schluss vielleicht noch ein Satz, der gewisse Ähnlichkeit hat, mit den klugen Sätzen von Charles Ingalls, kurz vor fast jedem Episoden-Ende von "Unsere kleine Farm"

Wer es schafft, zufrieden alleine zu sein, der schafft es überall!!!

Ok ich muss jetzt noch nach Walnut-Grove, Mrs Oleson hat neue Stoffbahnen bekommen und ich brauch noch ein Kleid für den presbyterianischen Kirchenball..;-)
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17
Feb
2014

Lehrreiches Wochenende

Das kleine possierliche Wochenende in seinem natürlichen Habitat..was kann man alles von ihm lernen, wenn man Zeit mit ihm verbringt..nun zum Beispiel, dass die Deutsche Post wirklich sehr fleissig ist, und daher auch liebend gerne schon Samstag morgens um 07.21 Uhr prüft, wer denn alles schon wach ist..
Leider konnten sie bei meinem Namen kein Häkchen dranmachen...

bin aber so schnell ich konnte ( wurde dabei allerdings von zwei Weinbergschnecken im Vorruhestand im Flur überholt ) aus dem Bett und dann zur Tür, aber da war es schon 08.51 Uhr. Und das Wartezeitfenster vor einer geschlossenen Haustür beträgt bei der Post wohl knapp dreieinhalb Nanosekunden.
Also habe ich mich dann nur über ein -auf blauem Kartonpapier gedrucktes- Infozettelchen freuen dürfen, auf dem stand "bitte holen Sie am kommenden Montag Ihr Päckchen bei der Filiale XY ab, ABER NICHT VOR 14.30 Uhr!" ich glaube ich werde mir diesen Nachsatz kopieren, eine Wunschabgabezeit hinzufügen und dann freitagsabends an meinen Briefkasten hängen..;-)..

Welche Erkenntnis brachte mir das Wochenende noch..nun, dass wenn Du Rollifrau bist und unbedingt in die City zum Shoppen gehen möchtest, es aber dabei Hunde und Katzen regnet, dass Deine Greifreifen links und rechts am Batmobil durch die Nässe ungefähr so rutschig werden, wie die A5 nach einsetzendem Eisregen. Ich musste selber zwischendurch so lachen, weil ich zwar mir einen Wolf abgegriffen hab, aber keinen Milimeter vom Platz kam..vielleicht lag es auch daran, dass mein Reifenprofil langsam so platt wird, wie die Oberweite von Fräulein Miley- the Pferde-Zunge - Cyrus.
Passierte mir dann in einer Aldifiliale nochmal, da hatte ich zwei kleine Getränke Sixpacks auf dem Schoss und kam wegen des glatten Bodens nicht von der Stelle..der Verbrauch an Bodenglänzer muss in dieser Filiale nicht ganz unerheblich sein.

.Ein freundlicher Fussgänger hat sich erbarmt und schob mich dann an die Kasse.. allerdings verstand er anscheinend kein Deutsch, denn ich konnte ihm nicht verständlich machen, dass mein Einkaufswagen noch hinten im Markt auf mich wartete..also stand ich da mit zwei Sixpacks vor der Kasse..dann habe ich es gemacht, wie als ob ich an einer U-Bahnstation stehen würde: . Ich hab mir einfach einen neuen Fussgänger gesucht und mich die Strecke wieder zurückschieben lassen..so lernt man auch Leute kennen..;-)..

ich glaub, ich mach das jetzt öfter, zumindest so lange, bis Aldi vielleicht in Erwägung zieht, aufgrund des erhöhten Verkehrsaufkommens durch sich schiebenlassende Rollifahrer- einen Ticketschalter im Kassenbereich aufzubauen..;-)

Was brachte mir das Wochenende noch bei...ach ja..man sollte unter gar keinen Umständen 1 halben Teelöffel Natron in einen Schokomuffinteig mit einarbeiten.

Zumindest dann nicht, wenn man Wert darauf legen möchte, dass man nach dem Backvorgang die Oberseite der zwölf Vertiefungen des Muffinblechs noch erkennen will...Denn diese Sicht blieb mir nach meinem Backversuch versperrt. Stattdessen war ein Natron-Schokostückchensee auf diesem kleinen Blech entstanden..eigentlich sehr kunstvoll und aus ein paar der Vertiefungen blubberte es sogar noch..Ranga Yogeshwar hätte mit meinem Muffinblech wohl hervorragend die Funktion von Vulkanen oder heissen Quellen erklären können..

Aber das Gute an meinem Natron-Waterloo war die Tatsache, dass das Reinigen dieses Blechs schon fast Zenbuddhistische Qualitäten hatte, weil es fast eine Stunde dauerte..und ich zunächst neues Schimpfwörter-Vokabular im Kopf hatte, danach folgte die Idee, das Blech einfach wegzuschmeissen, aber dann hatte ich Mitleid mit dem Blech, es konnte ja nichts dafür und schliesslich war es ja die Schuld der "schönen Bäckerin" ( habe das mal schnell aus der Hanuta-Werbung entliehen ), also geschah es mir zurecht, dass ich in Fairyultraduft-geschwängerter Umgebung, mich in den Samstag Vorabend hineinschruppte.habe dafür auch die Bundesliga sausen lassen...der HSV würde eh wieder verlieren und die Sendlinger Jungs wiederum einen anderen Verein zum Weinen bringen..aber meine heimliche Liebe zu den Braunschweigern wird immer grösser..hab ein Herz für vermeintliche Fussball-Underdogs, ging mir schon damals mit Wattenscheid und den Paulianern..

Und dann hab ich noch den Samstagabend mit einer interessanten Bach-Arie und einem netten Merlot, der zufällig vorbeikam..:-) , ausklingen lassen..naja ok so um kurz nach Mitternacht habe ich dann nochmal kurz gekuckt, ob der hühnenhafte Sportlehrer überhaupt eine Chance hatte, Stefan Raab zu schlagen..da hatte der kleine "Raj Koothrappali-Big-Bang-Theory-Lookalike" aus der letzten Raab Sendung die eindeutig besseren Karten..

Sonntag war jetzt nicht so spektakulär, eigentlich bestand der Tag nur aus "Aufstehen, Überleben und wieder ins Bett gehen"..;-)


liebes kommende Wochenende..bitte mach die Aldiböden rauher, das Wetter so sonnig wie heute und vielleicht entdeckst Du irgendwo noch in Deinem Fundus eine nette Ausstellung, die man/frau besuchen könnte..;-)
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3
Feb
2014

Weisse Fahne schwenk

Heute scheint irgendwie der internationale Aggressionstag zu sein.
Einige sind heute so drauf, wie Chuck Norris bevor er morgens seinen ersten Kaffee getrunken hat. Hui..
Zuerst heute auf dem Parkplatz wurde ich beinahe von einem menschlichen Männchen, der fast liegend in seinem flachgelegten Auto fuhr über den Haufen genoggert. Und wie es aus dem Fahrzeuginnern klang, muss er wohl die gesamte Anlage einer Durchschnittskleinstadt-Disco eingebaut haben..wahscheinlich Insolvenzmasse..
In der Apotheke dann wollte ein ca. 5 jähriger handelsüblicher Justin-Kevin ums Verrecken nicht von dem Schaukelpferd, weil Mama nun nach gefühlten 9 Stunden endlich fertig war, die Euro-Palette Baldrian Dragées in ihre Shopping Bag zu verstauen. ( Die zulässige Maximalfüllmenge dieser Taschen müssten eigentlich im KFZ-Schein eintragungspflichtig werden).

Und dann raste noch einer an meinem geparkten Auto vorbei und testete die Widerstandskraft meines Fahrzeugs am rechten Kotflügel. Aber auf die tschechischen Autobauer ist halt Verlass, man sieht nix..;-)

Also deswegen nun ein paar kleine Möglichkiten zum Entspannen, um wieder auf Normallevel zu kommen, falls man das denn möchte.



1. 5 Minuten tief ein- und ausatmen und dabei nur die Worte "heben" (beim Einatmen) und "senken" ( beim Ausatmen..wer hätts gedacht ) im Kopf haben und nicht die Einkaufsliste für Penny, das Gebrutstagsgeschenk für Tante Hedwig, oder die Tötungsmöglichkeiten für den liebreizenden Personal-Chef.

2. Vorm Spiegel stehen und die Mundwinkel für ca. 30 Sek nach oben ziehen. Damit verarschen wir ein wenig unser Gehirn und spielen ihm vor, dass wir was Lustiges sehen, ( ok vielleicht ist das ja wirklich so, wenn man am Freitag beim Frisör war, oder das Make-up jeden Zircus Krone Clown neidisch machen würde)
und dann bereitet das Gehirn automatisch ein Lachen vor in der Schaltzentrale..habe ich mal bei Bärbel Mohr gelesen.

3. Öfter mal eine gute Tat, vielleicht mal der netten Oma ( wenn sie denn nett ist ) über die Strasse helfen - alter Klassiker -
oder aber einem Rollstuhlmenschen ( Neonpfeil auf mich blink ) im Supermarkt Hilfe anbieten, beispielsweise den Puszta Salat aus dem oberen Regal holen..

ABER ACHTUNG JETZT KOMMT EIN WARNHINWEIS:
Es könnte passieren, dass der Rollimensch dann unter Umständen ziemlich biestig und empört reagiert. Bitte nicht davon abschrecken lassen..Manche von "uns" sind halt so zwischendurch, die haben einen schlechten Tag, wobei es aber auch welche gibt, die haben davon rund 365. So hart wie es klingt, denen ist nicht wirklich zu helfen.
Denn entweder ich kapier, dass ich nun mal jetzt für den Rest meines Lebens eine Behinderung habe - ausser da kommt einer, der aussieht wie einer von den Bee Gees im Guido Maria Kretschmer Gewand und "macht Dir wieder funktionsfähige Beine" - oder aber ich gebe bis zu meinem Sankt Nimmerleinstag allen anderen die Schuld, dass ich fortan schlecht drauf bin.

Daher helfen Sie lieber "uns" den netten, meist ausgelichenen Handicapplern, wir sind dankbar und schenken ihnen ein Lächeln, wenn Sie uns helfen wollen. Ausserdem ist Ihnen damit auch geholfen, denn wenn man gute Taten vollbringt und seien sie auch noch so klein ( Anlächeln zum Beispiel ), dann gibt das Pluspunkte fürs eigene Karmatreuepunktekonto und sie haben das gute Gefühl, jemanden geholfen zu haben..

4. Sagen Sie Menschen, die Ihnen wichtig sind, dass sie Sie mögen, trotz der Macken, die diese Leute haben. Wenn Sie sie allerdings nur wegen ihrer Macken mögen, dann sollten Sie vielleicht den Anruf nochmal überdenken..;-)

5. Falls nichts davon helfen sollte, gibt es bei Aldi für 4.66 EUR eine Flasche eines franz. Rotweins und drei Tüten Chips und dann einfach "Death-Metal- die grössten Erfolge der letzten 20 Jahre" in den CD-Spieler legen und schon kann der alkohol- und kaloriengeschwängerte Feierabend Frustabbau losgehen...;-)



ab und zu ein wenig (Selbst)Ironie schadet nie!! ;-)

Geniesst Euren Tag.
403 mal gelesen

27
Jan
2014

DVD Bonusmaterial

Als "Filmfanine" ( Alice hätte jetzt wohl Tränen der Rührung in den Augen..;-) ) mag ich neben dem Hauptfilm natürlich auch das Bonusmaterial, allen voran die Bloopers, auch Gagreel genannt.
Ich kann nichts dafür, Schadenfreude wurde mir in die Wiege gelegt, gleich neben dem - wie sich im Nachhinein erst herausgestellt hat - allergieauslösenden Polyester-Hasen, den damals alle Neugeborenen bekamen.

Aber zurück zum Bonusmaterial, ab und zu wenn das Wetter mich dazu zwingt, schaue ich dann auch das "Making of" an, und dabei komme ich leider nicht umhin ( wenn ich zu faul zum Vorspulen bin, bzw mein Daumen ) mir dann auch diese unsäglichen Interviews von "Cast and Crew" reinzuziehen...Lisbeth, mei Tropfe..was da geschleimt wird, geht auf keine mitteleuropäische Kuhhaut.
"Es war ganz toll mit XY zu arbeiten, die Drehtage machten soviel Spass, mein Sexleben ist seit Drehbeginn ein einziger Traum, weil es einfach eine pure Freude ist, an diesem Projekt mitzuarbeiten.."

Man möchte sich bei diesen ganzen Lobhudeleien am liebsten entweder einen stummen Bleistift in den Hals rammen ( zwecks Schmerzverlagerung ) oder aber sich sofort als Roadie für Semino Rossi oder Hansi Hinterseer bewerben, denn das kann nicht schlimmer sein:-)..übrigens finde ich, dass Semino Rossi's Frisur eine gewisse Ähnlichkeit hat mit dem Spitzendeckchen, dass meine Oma nie fertig gehäkelt hatte...


Bei solchen schmalztriefenden Interviews wünsche ich mir manchmal echt Klaus Kinski zurück, da waren Interviews im Vorfeld ähnlich gelagert, wie die Schachtel Pralinen bei Herrn Gump, man wusste nie, was man bekommt...oder aber, dass vielleicht mal Meryl Streep sagt "Mit der blöden Schnepfe arbeite ich nicht mehr"
Einfach mal ein bisschen mehr "Eve of Destruction" als "Ein bisschen Frieden"..;-)..oder aber das Tom Cruise endlich mal sagt "Scientology sucks, jede Frau mit der ich bekanntgemacht werde, macht sich bald wieder aus dem Staub...und schauspielern kann ich auch nicht.." das wäre toll..dann würde ich sogar den Hauptfilm ausser acht lassen..;-)

Klar die Herren und Damen Schauspieler und der Rest derMannschaft, werden von der Filmfirma bezahlt, also müssen sie auch was Positives über den Film sagen, aber eben etwas authentischer und nicht dieses Standardisierte "Wir lieben uns alle und die Erde ist anscheinend doch eine Scheibe" ;-)


Ich saus ja auch nicht immer durch die Firma und rufe "danke, dass ich hier sein darf"..wobei...vielleicht sollte ich das mal tun, wenn an meinen aktuellen Gehaltszettel denke..
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